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Mythen der PR: Was Public Relations wirklich leisten – und was nicht

Firefly team

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Mythen der PR: Was Public Relations wirklich leisten – und was nicht

Public Relations hat ein Imageproblem. Viele Menschen verbinden PR noch immer mit Pressemitteilungen, die im Postfach der Redaktionen landen, oder mit glatten Slogans in Hochglanzbroschüren. Andere wiederum halten PR für eine Art „Ass im Ärmel“, mit der sich jedes Imageproblem schnell lösen lässt. Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen. PR ist ein strategisches Instrument, das entscheidend zur Reputation von Marken und Unternehmen beiträgt. Doch um den Wert von PR wirklich zu verstehen, lohnt es sich, einige der hartnäckigsten Mythen genauer zu betrachten.

Mythos 1: PR ist gleichbedeutend mit Pressearbeit

Die Vorstellung, PR bestehe ausschließlich darin, Journalist:innen Pressemitteilungen zu schicken, hält sich erstaunlich hartnäckig. Dabei umfasst moderne PR viel mehr: Sie reicht von Thought Leadership über die interne Kommunikation bis hin zu Krisen-PR. Unternehmen bauen Beziehungen zu unterschiedlichsten Stakeholdern auf. Nicht nur zu Medien, sondern auch zu Kund:innen, Mitarbeiter:innen, Partnern und der breiten Öffentlichkeit. Pressearbeit bleibt ein wichtiger Bestandteil, aber sie ist nur ein Baustein in einem weitaus komplexeren Kommunikationssystem.

Mythos 2: PR bringt sofort messbare Ergebnisse

Viele Entscheider:innen wünschen sich schnelle, sichtbare Effekte: eine Kampagne, einen Artikel – und schon sollen die Verkaufszahlen steigen. Doch PR funktioniert nach einem anderen Prinzip. Sie schafft Vertrauen, Reputation und Glaubwürdigkeit, also Werte, die sich erst langfristig auszahlen. Wer PR nur kurzfristig denkt, wird keine Erfolge erzielen. Wer sie jedoch kontinuierlich betreibt, schafft ein stabiles Fundament, das auch in Krisenzeiten trägt.

Mythos 3: Negative Presse ist besser als gar keine Presse

„Hauptsache, man spricht über uns“ – dieser Satz mag in der Boulevardwelt gelten, doch für die meisten Unternehmen kann er sich als schädlich für die Reputation heraustellen. Negative Schlagzeilen hinterlassen Spuren, die sich nicht so einfach ausradieren lassen. Gerade in Zeiten von Social Media verbreiten sich schlechte Nachrichten schnell und bleiben lange auffindbar. Aufmerksamkeit allein ist also kein Erfolgskriterium. Wirklich wertvoll ist nur die Art von Aufmerksamkeit, die Vertrauen aufbaut und Beziehungen stärkt.

Mythos 4: PR ist nicht messbar

Noch vor einigen Jahren war es schwierig, den Erfolg von PR nachzuweisen. Heute sieht das anders aus. Ob Reichweite, Medienresonanz, Sentiment-Analysen oder Share of Voice – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, PR-Ergebnisse transparent zu machen. Wer zusätzlich Social Listening einsetzt, erkennt auch, wie Botschaften in Echtzeit aufgenommen und weitergetragen werden. Messbarkeit ist also längst keine Schwachstelle der PR mehr, sondern eine Frage der richtigen KPI-Definition.

Mythos 5: Jeder kann PR „nebenbei“ machen

„Pressearbeit kann doch jeder“: Viele Führungskräfte delegieren PR-Aufgaben an Mitarbeitende, die weder das notwendige Know-how noch die Kapazitäten haben. Doch erfolgreiche PR verlangt strategisches Denken, Kreativität, Fingerspitzengefühl und ein tiefes Verständnis für Medienlogiken. Es reicht nicht, ab und zu eine Pressemitteilung zu verschicken. Entscheidend sind die richtige Story, das perfekte Timing und die Fähigkeit, langfristig Beziehungen zu pflegen.

Mehr als nur gute Schlagzeilen

Public Relations ist keine Zauberei und auch kein reines „Nice-to-have“. Sie ist eine zentrale Disziplin, die den Ruf von Unternehmen prägt, Vertrauen schafft und Marken eine Stimme gibt. Wer PR pauschalisiert, unterschätzt ihr Potenzial. Wer sie jedoch strategisch und professionell einsetzt, profitiert von einem Kapital, das heute wichtiger ist denn je: Glaubwürdigkeit.

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