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Ist die Zukunft eine führungslose?

Pablo Guillamon

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Ist die Zukunft eine führungslose?

Zum 1. April erlaubten sich einige Unternehmen einen PR-Scherz: Ihre CEOs seien durch KI ersetzt worden.

Consid etwa verkündete, CEO Peter Hellgren sei von einem KI-Avatar namens PeterGPT abgelöst worden. Auch Artisan erklärte, CEO Jaspar sei „zurückgetreten“ – ersetzt durch eine künstliche Intelligenz. Natürlich war beides nicht ernst gemeint.

Aber: Selbst als Scherz zeigen diese Aktionen, wie groß die Neugier – und die Unsicherheit – rund um künstliche Führung geworden ist.

Die Vorstellung, dass ein CEO durch eine KI ersetzt wird, klingt wie Science-Fiction. Doch in einer Zeit algorithmischer Entscheidungen und wachsender Automatisierung stellt sich die Frage: Könnte so etwas Realität werden? Und wichtiger noch: Würde es funktionieren?

Die Rolle des CEO – heute mehr als jemals zuvor

Ein CEO ist weit mehr als ein Entscheidungsträger. Er oder sie ist das Gesicht des Unternehmens, formt die Unternehmenskultur, gibt strategische Richtung und steht Investoren wie Öffentlichkeit Rede und Antwort.

Denken wir an Marken wie Tesla mit Elon Musk, Apple mit Tim Cook oder OpenAI mit Sam Altman: Die Wahrnehmung dieser Unternehmen ist eng mit den Persönlichkeiten an der Spitze verknüpft.

Wenn der CEO erfolgreich handelt, profitiert das Unternehmen. Doch wenn Fehler passieren, zeigt sich das nicht nur in Kursverlusten, sondern auch im Vertrauensverlust bei Kunden und in der Medienberichterstattung.

Ein aktuelles Beispiel: Die Lage bei Tesla. Rechtsstreitigkeiten, politische Aussagen und wirtschaftliche Unsicherheiten rund um Elon Musk haben der Marke massiv geschadet. Aktienkurse sinken, Wettbewerber gewinnen an Boden.

Das zeigt eindrucksvoll, wie stark einzelne Führungsfiguren das Unternehmen beeinflussen – im Guten wie im Schlechten.

Was aber passiert, wenn dieser menschliche Faktor fehlt?

Die Gefahr gesichtsloser Marken

Führung ist per Definition menschlich. Ein CEO kann inspirieren, Entscheidungen treffen – und Verantwortung übernehmen.

Gerade in Krisenzeiten ist es die Aufgabe der Führung, anwesend zu sein, Fehler einzugestehen, Vertrauen aufzubauen. Eine KI mag Effizienz maximieren – doch kann sie Vertrauen, Nähe und Loyalität schaffen?

Ein weiterer kritischer Punkt: Verantwortung.

Wenn ein menschlicher CEO einen Fehler macht, kann er zur Rechenschaft gezogen werden. Aber wenn eine KI-Entscheidung schiefgeht – wer trägt dann die Konsequenzen? Wer beruhigt Kunden und Teams?

Könnte ein KI-CEO funktionieren? Vielleicht. Aber nur teilweise.

Natürlich bringt eine KI auch Vorteile mit sich: Datengestützte Entscheidungen, rund um die Uhr einsatzbereit, keine emotionalen Verzerrungen.

Aber Business funktioniert nicht nur logisch. Es geht um Beziehungen. Mitarbeitende folgen nicht nur wegen kluger Entscheidungen, sondern weil sie an die Person glauben, an ihre Vision.

Kann eine KI das leisten?

Vielleicht liegt die Zukunft also nicht in der vollständigen Ersetzung, sondern in der Ergänzung: Ein hybrides Führungsmodell, in dem KI wertvolle Insights liefert – aber der Mensch weiterhin für Einfühlungsvermögen, Haltung und Verantwortung steht.

Denn Unternehmen werden nicht nur auf Basis von Algorithmen und Bilanzen aufgebaut. Sie entstehen durch Menschen, die mit Intelligenz und Empathie Komplexität navigieren. Und das bleibt – vorerst – die Domäne des Menschen.

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